Ist also anzunehmen, dass Menschen, die weniger Kohlenhydrate zu sich nehmen, automatisch mehr Eiweiß und Fett verzehren? Laut aktuellem Wissensstand ist dies nicht bewiesen. Die tägliche Nährstoffzufuhr bei einer kohlenhydratreduzierten Kost, geht mit einer relativ niedrigen Gesamtzufuhr einher. Viele Varianten dieser Ernährungsform haben sich als erfolgreich bewiesen. So erfreuen sich z.B. die Atkins- oder die Montignac-Diät über mehr und mehr „Anhänger“.[6] Die Sättigung ist durch eiweißreiche Lebensmittel oft genauso anhaltend wie eine ballaststoffreiche Mahlzeit.
Eine erhöhte Zufuhr an Eiweiß und Fett ist häufig mit einer erhöhten Aufnahme tierischer Produkte assoziiert. Gerade in Zeiten, wo vegetarische und vegane Ernährung immer mehr in den Vordergrund rücken, lohnt es sich, diese Seite etwas genauer zu betrachten.
Die Zufuhr an Fetten sollte 30% des Energiebedarfs nicht überschreiten.[4] Da 1g Fett ca. 9 Kalorien liefert, also das doppelte wie 1g Kohlenhydrate oder 1g Eiweiß, geht eine verstärkte Fettzufuhr automatisch mit einer erhöhten Energieaufnahme einher. Dies wiederum wirkt sich kontraproduktiv auf eine Gewichtsreduktion aus. Demzufolge bewirkt eine verstärkte Fettzufuhr eher den gegenteiligen Effekt, eine Gewichtszunahme.
Tierische Fette liefern zudem eine Menge an gesättigten Fettsäuren und enthalten außerdem Cholesterin. Nimmt man zu viel davon auf, kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Arteriosklerose erheblich steigen.[4] Doch neuste Studien, wie z.B. die PURE-Studie, zeigen, dass es durchaus wissenschaftliche Hinweise auf die positive Auswirkung einer eher fettreicheren und kohlenhydratärmeren Ernährung auf den Körper gibt. [5]
Betrachtet man nun die Menge an Eiweiß, sollten laut aktuellen Richtlinien 0,8g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht oder bis zu 15% der Tagesenergie ausreichen.[4] Ob eine Erhöhung der Eiweißzufuhr negative Auswirkungen auf den Körper hat, ist umstritten.[6]