Du möchtest Deinen Stoffwechsel anregen und fragst Dich, was überhaupt damit gemeint ist und welche Lebensmittel sich dafür eignen? Wir haben Dir die Begrifflichkeiten einmal erklärt und uns mit einigen Lebensmittel auseinandergesetzt, denen nachgesagt wird, sich positiv auf den Stoffwechsel auszuwirken. Vorab, es wird nicht das eine Lebensmittel geben, welches Dir Deinen Traum vom Abnehmen erfüllt. Viel wichtiger ist eine gute Kombination aus den richtigen Nahrungsmitteln mit ausreichend körperlicher Betätigung, also einem ausgewogenen Lifestyle.
Bevor wir herausfinden, wie der Stoffwechsel überhaupt funktioniert, kommt erstmal die Masterfrage: Was ist der Stoffwechsel überhaupt? Viele setzen die Verdauung mit dem Stoffwechsel gleich, was falsch ist. Grundsätzlich gilt, dass der Stoffwechsel alle im Körper stattfindenden Vorgänge beschreibt. Für unsere Energie sorgen hauptsächlich unsere Makronährstoffe in Form von Kalorien: Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße. Aber auch Mineralien, Vitamine und Spurenelemente werden verstoffwechselt. Wenn wir Lebensmittel zu uns nehmen, werden diese erst in ihre kleinsten Bestandteile zerlegt, bevor sie dann aus dem Darm aufgenommen werden, in unser Blut gelangen und von dort in die Zellen. In den Zellen passieren dann der Umbau und der Aufbau zu neuen Produkten. Bei diesen Prozessen wird Energie freigesetzt und auf der anderen Seite entsteht auch wieder neue Energie.
Wenn Du also deinen Stoffwechsel anregen möchtest, dann möchtest Du in erster Linie alle biochemischen Vorgänge, also Deinen Energieverbrauch, aktivieren und nicht nur die Verdauung. Es ist schwer, pauschal darüber eine Aussage zu treffen, welche Lebensmittel speziell Deinen Stoffwechsel anregen. Den Apfel wirst du anders, ob nun besser oder schlechter, verstoffwechseln als eine Banane. Daher gilt, jeder Körper ist anders und einzigartig und geht unterschiedlich mit Lebensmitteln um. Aber es gibt sie: Lebensmittel, die sich positiv auf Deinen Energieverbrauch auswirken und Dir somit das Abnehmen erleichtern. Wir haben ein paar Lebensmittel untersucht und nehmen ihre Inhaltstoffe und ihre spezifische Wirkung auf den Stoffwechsel unter die Lupe.
Ingwer wurde 2018 zur Heilpflanze des Jahres gewählt. Zu dieser Ehrung kommt das Gewächs, da circa 241 Pflanzenstoffe nachgewiesen wurden, welche sowohl antioxidative als auch entzündungshemmende Effekte haben. Allgemein kann man also sagen, dass Ingwer den Stoffwechsel anregt, da er viele Möglichkeiten aufweist, seine Wirkung im Organismus zu entfalten. Am bekanntesten ist der Einsatz von Ingwer bei Erkältungssymptomen, da er die Fähigkeit besitzt, Rhinoviren zu bekämpfen. Die Schärfe wirkt sich auch positiv auf die Schleimhäute auf, indem es diese reizt und ein besseres Abhusten des Schleims ermöglicht. Auch Kopfschmerzen lassen sich durch Ingwer reduzieren, da er die Blutgefäße im Kopf verengt und so die Bildung von komplexen Fettsäuren verhindert, die für Schwellungen, Entzündungen und Schmerzen verantwortlich sind. Zu guter Letzt unterstützt Ingwer auch beim Abnehmen, da er einen kalorienverbrennenden Effekt hat.[1]
Bevor wir auf die Mandel als weitere Möglichkeit zum Anregen des Stoffwechsels eingehen, dürfte interessant sein, dass sie nicht zur Gattung Nuss, sondern zur Gattung Steinobst gehört. Doch was genau ist ihre magische Wirkung und welchen Einfluss haben Mandeln auf Deinen Energieverbrauch? Eigentlich ist die Mandel ein verhältnismäßig kalorienreiches Lebensmittel. Bei einer Handvoll Mandeln kommt man auf 147 Kalorien. Allerdings haben Wissenschaftler herausgefunden, dass wir nicht das komplette Fett, das in Mandeln enthalten ist, verdauen können. Ein Teil der Kalorien wird also gespart, weil der Körper sie nicht aufnimmt. Neben den wertvollen einfach sowie mehrfach ungesättigten Fettsäuren enthalten sie hochwertiges Protein. Außerdem sind sie reich an Ballaststoffen, Vitamin E, Vitamin B2, Magnesium und Mangan. Mandeln sorgen für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl, was beim Abnehmprozess ein entscheidender Faktor ist. Außerdem ist der Anteil an Ballaststoffen und ungesättigten Fettsäuren dafür verantwortlich, dass der Blutzuckerspiegel nach einer Aufnahme kaum ansteigt. Zudem wirkt sich die Kombination aus Ballaststoffen und ungesättigten Fettsäuren positiv auf das Risiko aus, an koronaren Herzleiden zu erkranken.[2]
Chili ist bekannt für seine Schärfe und spielt in unserer Küche eine wichtige Rolle. Der scharfe Geschmack der Chilipflanze wird durch eine Reizung der sensorischen, freiliegenden Nervenenden in der Haut verursacht und wird hervorgerufen durch das Alkaloid Capsaicin. Chili hilft unter anderem bei Krankheiten wie Arthrose, da der Inhaltsstoff Capsaicin die Schmerzrezeptoren positiv beeinflusst und außerdem die Durchblutung der Gelenke anregt. Es regt auch den Stoffwechsel an, da es die Blutzirkulation verbessert und somit beim Abnehmen hilft. Einen weiteren positiven Effekt wirkt Chili auf die Verdauung von fetten Speisen aus, da es die Produktion der Magensäure stimuliert und die Darmperistaltik fördert. Übrigens: Wenn Du mal aus Versehen zu viel Chili verschluckt hast und die Schärfe kaum auszuhalten ist, hilft das Trinken von Milch, da das enthaltene Casein das Capsaicin von den Schmerzrezeptoren löst. [3]
Dass Wasser ausschließlich positive Effekte hat, ist jedem bekannt. Nicht umsonst wird empfohlen, eineinhalb bis zwei Liter pro Tag zu trinken. Zudem besteht der Mensch aus circa 70 bis 80 Prozent aus Wasser, was auch erklärt, warum es so lebenswichtig für uns ist. Doch Wasser ist nicht gleich Wasser. Unterschieden wird zwischen kaltem und warmem Wasser, Wasser mit Kohlensäure versetzt oder ohne, Wasser als Hauptbestandteil von Kaffee oder Tee.
Beim Kaffee spielt der Inhaltstoff Coffein eine entscheidende Rolle im Stoffwechselprozess. Coffein ist bekannt dafür, die Blut-Hirn-Schranke sehr schnell passieren zu können. Außerdem soll es leistungs- und konzentrationsfähiger machen[4]. Der Wachmacher-Effekt ist auf die Fähigkeit zurückzuführen, dass Coffein an die Adenosinrezeptoren im Nervengewebe andockt und sie blockiert. Der Botenstoff Adenosin reguliert nämlich die Gehirnaktivität und fungiert als Müdigkeitssignal[5]. Coffein hat also eine anregende Wirkung auf den Stoffwechsel, was auch den Abnehmprozess unterstützt. Es steigert die Fettverbrennung, indem es sowohl Nahrungs- als auch Körperfett in seine Einzelbestandteile spaltet und diese für die Energieversorgung des Körpers nutzt. Unser Tipp: Trinke Deinen Kaffee möglichst schwarz, also ohne Zusatz von Zucker oder Milch.
Auch Tee enthält den Wirkstoff Coffein, jedoch entfaltet dieser seine Wirkung später, dafür aber langfristiger. Doch Tee ist nicht gleich Tee, auch hier gibt es Unterschiede. Während der grüne Tee bekannt dafür ist, die Verdauung anzuregen und den Hunger auf Süßes zu unterdrücken, sortiert schwarzer Tee die „schlechten“ Darmbakterien aus[6]. Verzichte auch hier wieder auf die Zugabe von Zucker, um zusätzliche Kalorien zu vermeiden.
Zimt ist ein beliebtes Gewürz, das stellvertretend für die Weihnachtszeit steht. Zimt stammt ursprünglich aus der Rinde von Bäumen der Gattung Cinnamomum. Doch es findet nicht nur Anwendung in unserer Küche, sondern auch als Therapeutikum. Eine positive therapeutische Wirkung haben sowohl die Zimtrinde als auch das Zimtrindenöl sowie das Zimtblätteröl. In aktuellen Forschungen hat man herausgefunden, dass eine tägliche Einnahme von Zimt den Blutzuckerspiegel, Triglyceride, Gesamtcholesterol und LDL-Cholesterol senkt. Die Inhaltstoffe von Zimt sorgen für eine Effektivität des Insulins und schützen die ß-Zellen des Pankreas. Aus diesem Grund hat Zimt eine antidiabetische Wirkung und weist somit positive Effekte bei Adipositas und Diabetes auf[7].
Die Zitrone ist bekannt für ihren reichlichen Gehalt an Vitamin C, der sogenannten Ascorbinsäure. Diese Säure wirkt als Antioxidant und Radikalfänger und ist wichtig für die Bildung von Kollagen. Ascorbinsäure regt den Stoffwechsel an, indem es an der Bildung des Hormons Noradrenalin beteiligt ist. Noradrenalin ist für die Fettverbrennung verantwortlich, indem es als Botenstoff Fettreserven löst, bei ausreichendem Ausdauer- und Muskeltraining Fettzellen in Muskelzellen umwandelt und auch die Verdauung fettreicher Speisen erleichtert[8].
Es gibt viele Wege und Mittel den Energieverbrauch zu aktivieren und somit das Abnehmen und auch die Fettverbrennung zu fördern. Grundsätzlich gilt: Gib Deinem Körper die Nährstoffe, die er braucht. Dein Stoffwechsel ist das zentrale System, die zugeführten Nährstoffe so zu verarbeiten, dass sie Deinen Bedürfnissen entsprechen. Wenn Du wissen möchtest, welche Lebensmittel Dein Körper genau braucht, wie sich Nahrungsmittel auf Deinen Blutzucker und Deinen Stoffwechsel auswirken und welche Rolle Deine individuelle Ernährung für Dein Abnehmprozess spielt, dann empfiehlt sich das zweiwöchige Programm von MillionFriends.
[2] Mandeln: Darum sind die Kerne so gut für Ihre Gesundheit (gesund-vital.de)
[3] Microsoft Word – 27_Pflanzenportraet_Capsicum.doc (botanik-bochum.de)
[5] Koffein: Mengenempfehlung, Wirkung & Nebenwirkungen – NetDoktor
[6] Stoffwechsel anregen mit Tee: So geht’s | ACTIVE BEAUTY
[7] tm342_Brendieck-Worm 44..49 (thieme-connect.com)
[8] Mit Zitrone abnehmen und Fett abbauen – so geht’s | FOCUS.de
Angetrieben von der Idee, die Welt ein kleines bisschen gesünder zu machen, hat Alexandra Ernährungs- und Lebenswissenschaften studiert und begeistert nun auch viele andere Menschen für das Thema. Die Hamburgerin arbeitet seit Anfang 2021 bei Perfood und klärt Euch hier über die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Eurer Gesundheit auf.
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