In Schätzungen geht man davon aus, dass 80-90% des täglichen Vitamin D Bedarfs nicht über die Nahrung, sondern über die Synthese in der Haut gedeckt wird. Das mag mit ein Grund sein, warum statistisch in Ländern mit weniger Sonnenlichteinstrahlung der Vitamin D Spiegel niedriger ist. Gesundheitlich relevant ist das Thema, da in vielen Studien mehrfach gezeigt wurde, dass ein niedriger Vitamin D Spiegel eng mit der Entstehung von Krebs oder Herz-/Kreislauferkrankungen assoziiert ist. Fraglich ist jedoch trotz vieler Studien nach wie vor, ob die Einnahme von Vitamin D Präparaten bei Erwachsenen einen primärpräventiven Nutzen hat, also einen schützenden Effekt vor der Entstehung von z.B. Krebs- oder Herz-/Kreislauferkrankungen. Die Einnahme von Vitamin D und ggf. auch Calcium ist bei der Behandlung von Knochenerkrankungen wie bspw. Osteoporose etabliert – auch bei einem deutlich erhöhten Risiko für Knochenerkrankungen.
Die Studie von Manson und Kollegen, erschienen im New England Journal of Medicine, hat den Nutzen von Vitamin D in der Primärprävention von Krebs- und Herz-/Kreislauferkrankungen untersucht. Es wurden über 25.000 Probanden über mehr als 5 Jahre untersucht. In der Gruppe, die neben Omega-3-Fettsäure auch 2.000 Einheiten Vitamin D eingenommen hatte, wurde keine geringere Rate von neuen Krebs- und fatalen Herz-/Kreislauferkrankungen gesehen. Damit reiht sich die Studie zu denjenigen Studien ein, die bisher keinen klaren Nutzen für die prophylaktische Einnahme von Vitamin D bei bisher Gesunden zeigen konnte.