Nutrition Types – Unser Stoffwechsel funktioniert nicht gleich

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Viele Menschen befolgen Diäten mit der Hoffnung, etwas Gutes für die Gesundheit zu tun, das Körpergewicht zu reduzieren, den Typ 2 Diabetes in den Griff zu bekommen oder einfach um das Wohlbefinden zu steigern. Doch häufig führen solche Diäten nicht zu dem gewünschten Erfolg, sondern vielmehr zu Frustration und Ernüchterung. Woran liegt das?

In den letzten Jahren haben Studien gezeigt, dass es nicht die eine richtige Ernährung für alle Menschen gibt. So unterschiedlich Menschen sind, so unterschiedlich ist auch ihr Stoffwechsel. Wissenschaftler haben gezeigt, dass selbst identische Mahlzeiten bei verschiedenen Menschen zu unterschiedlichen Stoffwechselreaktionen führen [1, 2]. So kann beispielsweise bei Person A der Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit stark ansteigen, wohingegen er bei Person B nahezu konstant bleibt. Dadurch wird klar: dieselbe Diät kann bei einigen Personen zum gewünschten Ziel führen, während sie bei anderen Personen erfolglos bleibt.

Woran liegt es, dass Menschen unterschiedlich reagieren?

Eine lange Zeit wurde vermutet, dass genetische Faktoren zu den unterschiedlichen Stoffwechselreaktionen führen. Doch auch eine Studie mit Zwillingen zeigte unterschiedlich starke Reaktionen des Blutzuckerspiegels auf die identische Mahlzeit [3]. Die Hypothese, dass genetische Faktoren als Hauptursache für die unterschiedlichen Stoffwechselreaktionen verantwortlich sind, konnte damit zum Teil widerlegt werden. Genetische Faktoren haben zwar einen Einfluss, spielen aber eine eher kleine Rolle [3].

Wie gut wir bestimmte Nährstoffe oder Lebensmittel verstoffwechseln können bzw. wie sich unser Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit verhält, hängt stark von unseren Darmbakterien – den MillionFriends – ab [1, 4, 5]. In unserem Darm leben hunderte Millionen von Bakterien, die einen großen Einfluss auf den Stoffwechsel und unsere Gesundheit haben. Studien haben gezeigt, dass die Zusammensetzung unseres Mikrobioms sehr unterschiedlich ist – fast so wie ein persönlicher Fingerabdruck – und eine große Rolle dabei spielt, wie sich der Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit verhält [4].

Warum ist es wichtig, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten?

Steigt der Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit stark an und fällt danach schnell wieder ab, haben wir schon nach kurzer Zeit wieder Hunger. Das führt dazu, dass wir schneller wieder etwas essen wollen und so über den Tag mehr essen – häufig mehr als wir eigentlich brauchen. Bleibt der Blutzuckerspiegel jedoch konstant, sind wir längere Zeit satt und essen weniger.

Darüber hinaus haben Studien gezeigt, dass starke Schwankungen des Blutzuckerspiegels das Risiko für Krankheiten wie Typ 2 Diabetes, Übergewicht und Fettleibigkeit, aber auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie einige Krebsarten deutlich erhöht [3, 6].

Personalisierte Ernährung - Wie wir dieses Wissen nutzen können

Unsere Stoffwechselreaktion hängt also von der Zusammensetzung der Darmbakterien ab und pauschalisierte Ernährungsempfehlungen und Diäten stoßen an ihre Grenzen. Doch wie kann dieses Wissen genutzt werden? Die Antwort liegt in einem neuen und innovativen Ansatz: der personalisierten Ernährung. Unter personalisierter Ernährung versteht man Ernährungsempfehlungen, die individuell auf einen Menschen, seine Bedürfnisse und seinen Stoffwechsel angepasst sind. So kann es sein, dass eine Person Weißbrot gut verträgt, während man einer anderen Person raten würde, Vollkornbrot zu essen oder Weißbrot nur in bestimmten Kombinationen zu verzehren. Die Grundlagen, die wissenschaftliche Studie geschaffen haben, werden in der personalisierten Ernährung bei MillionFriends zur Anwendung gebracht. Durch Monitoring des Blutzuckerspiegels sowie weiteren Faktoren wie Sport, Schlaf und der Einnahme von Medikamenten kann durch künstliche Intelligenz ermittelt werden, zu welchem Nutritypen man gehört.

Was bedeuten die Nutritypen?

Je nach Zusammensetzung und Vielfalt unserer Darmbakterien können die Makronährstoffe – also Kohlenhydrate, Proteine und Fette – zu einem unterschiedlich starken Anstieg des Blutzuckerspiegels führen. Dadurch entstehen die Nutritypen: der Protein-Typ, der Fett-Typ und der Misch-Typ. Je nachdem, zu welchem der Nutritypen wir gehören, reagiert unser Blutzuckerspiegel unterschiedlich auf Kohlenhydrate, Proteine und Fette bzw. auf eine Kombination aus allen.

Kohlenhydrate werden im Körper am schnellsten verstoffwechselt und lassen dadurch den Blutzuckerspiegel am schnellsten und steilsten ansteigen. Proteine und Fette werden hingegen deutlich langsamer verstoffwechselt. Gehörst du zum Protein-Typ, reagiert dein Stoffwechsel besonders gut auf Proteine. Kombinierst du Kohlenhydrate mit Proteinen, steigt der Blutzuckerspiegel weniger stark an oder bleibt konstant. Dasselbe gilt auch für den Fett-Typ: in diesem Fall reagiert der Stoffwechsel besonders gut auf Fette. Kombinierst du also Kohlenhydrate mit Fetten, bleibt der Blutzuckerspiegel stabil. Der Misch-Typ reagiert sowohl auf Proteine als auch auf Fette positiv. Gehörst du zum Misch-Typ, kannst du Kohlenhydrate gut mit Proteinen und Fetten kombinieren, um einen stabilen Blutzuckerspiegel zu erreichen [7, 8, 9].

Welches Frühstück hält dich am längsten satt: Weißbrot, Vollkornbrot oder Müsli? Kombinierst du dein Brot besser mit Quark (Protein) oder mit Butter (Fett)? Steigt dein Blutzuckerspiegel bei Kartoffeln, Reis oder Nudeln stark an? Wie sieht es mit Schokolade und Obst aus? Erfahre durch MillionFriends, ob du zum Protein-, Fett- oder Misch-Typ gehörst und welche Lebensmittel du am besten kombinierst, um lange satt zu bleiben und deinen Blutzuckerspiegel konstant zu halten.

Auch die Uhrzeit spielt eine wichtige Rolle

Unser Mikrobiom unterliegt einem zirkadianen Rhythmus. Das bedeutet, dass die Zusammensetzung unserer Darmbakterien im Laufe des Tages variiert. Dadurch kann es sein, dass man morgens bestimmte Lebensmittel besser verstoffwechseln kann als abends [10, 11]. Mit MillionFriends findest du nicht nur heraus, zu welchem Nutritypen du gehörst, sondern auch, welche Lebensmittel von deinem Körper zu welcher Uhrzeit optimal verstoffwechselt werden können. Die Grundlagen, die wissenschaftliche Studie geschaffen haben, werden in der personalisierten Ernährung bei MillionFriends zur Anwendung gebracht. Durch Monitoring des Blutzuckerspiegels sowie weiteren Faktoren wie Sport, Schlaf und der Einnahme von Medikamenten kann durch künstliche Intelligenz ermittelt werden, zu welchem Nutritypen man gehört.

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Literaturverzeichnis:

[1] Zeevi, D., Korem, T., Zmora, N. et al. (2015). Personalized Nutrition by Prediction of Glycemic Responses. Cell. 163(5):1079-1094. doi: 10.1016/j.cell.2015.11.001

[2] – Asnicar, F., Berry, S.E., Valdes A.M. et al. (2021). Microbiome connections with host metabolism and habitual diet from 1,098 deeply phenotyped individuals. Nat Med. 27(2):321-332. doi: 10.1038/s41591-020-01183-8

[3] – Berry, S.E., Valdes, A.M., Drew, D.A. et al. (2020). Human postprandial responses to food and potential for precision nutrition. Nat Med. 26(6):964-973. doi: 10.1038/s41591-020-0934-0

[4] – Wilson, M.L., Davies, I.G., Waraksa, W. et al. (2021). The Impact of Microbial Composition on Postprandial Glycaemia and Lipidaemia: A Systematic Review of Current Evidence. Nutrients. 13(11):3887. doi: 10.3390/nu13113887

[5] Zmora, N. (2020). Harnessing the gut microbiota to promote metabolic health. Nutr Rev. 78(12 Suppl 2):75-78. doi: 10.1093/nutrit/nuaa076

[6] Turati, F., Galeone, C., Augustin, L.S.A. et al. (2019). Glycemic Index, Glycemic Load and Cancer Risk: An Updated Meta-Analysis. Nutrients. 11(10):2342. doi: 10.3390/nu11102342

[7] Roberts, S., Desbrown, B., Grant, G. et al. (2013). Glycemic response to carbohydrate and the effects of exercise and protein. Nutrition. 29(6):881-5. doi: 10.1016/j.nut.2012.12.022

[8] Collier, G., O’Dea, K. (1983). The effect of coingestion of fat on the glucose, insulin, and gastric inhibitory polypeptide responses to carbohydrate and protein. Am J Clin Nutr. 37(6):941-4. doi: 10.1093/ajcn/37.6.941

[9] Meng, H., Matthan, N.R., Ausman, L.M. et al. (2017). Effect of macronutrients and fiber on postprandial glycemic responses and meal glycemic index and glycemic load value determinations. Am J Clin Nutr. 105(4):842-853. doi: 10.3945/ajcn.116.144162

[10] Voigt, R.M., Forsyth, C.B., Green,, S.J. et al. (2016). Circadian Rhythm and the Gut Microbiome. Int Rev Neurobiol. 131:193-205. doi: 10.1016/bs.irn.2016.07.002

[11] Henry, C.J., Kaur, B., Quek, R.Y.C. (2020). Chrononutrition in the management of diabetes. Nutr Diabetes. 10(1):6. doi: 10.1038/s41387-020-0109-6
Über die Autorin
Jasmin Ostermann

Jasmin Ostermann

Jasmin studiert im Master Nutritional Medicine und arbeitet seit Dezember 2021 als Werkstudentin bei Perfood. Durch ihr Studium hat sie erlebt, welchen großen Einfluss Ernährung auf die Gesundheit und die Lebensqualität der Menschen haben kann und dass einige Krankheiten durch Ernährung sogar geheilt werden können. Dadurch angetrieben, möchte sie ihr Wissen gerne mit euch teilen.

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